Broken Flowers

Donnerstag, 22.6.2006 20:00 Audimax
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Zusammen mit dem Laufpass von seiner viel jüngeren Freundin bekommt unser nicht mehr ganz so junger Held am selben Tag einen anonymen rosa Brief, der behauptet, dass er Vater eines gerade volljährig gewordenen Sohnes ist, der sich soeben auf die Suche nach ihm macht.
Beide Ereignisse bringen Don Johnston, mit „t“, wie er mehrfach betonen müssen wird, jedoch nicht davon ab, in seiner jetzt erst recht viel zu großen Wohnung auf einem edlen Ledersofa zu sitzen und vor sich hin zu starren. Das schafft erst sein Nachbar, der mit einem unbändigen Elan und detektivischer Begeisterung die generalstabsmäßig organisierte Tournee zu den in Frage kommenden Liebschaften seinem Freund inklusive Flugtickets, Buchungsbestätigungen und Kartenmaterial in die Hand drückt und keine Widerrede beachtet, bis Don sich schließlich widerwillig und immer noch mit völlig abwesendem Phlegma auf den Weg macht.
Es wäre kein Jim Jarmusch Film, wenn ihm unterwegs nicht die alltäglich ungewöhnlichsten Menschen und Dinge, nicht wenige in Rosa, begegnen würden und es wäre kein Bill Murray Film, wenn er diese Merkwürdigkeiten nicht mit dem denkbar trockensten Humor und ungerührtesten Gesichtsausdruck zur Kenntnis nehmen würde. Und da ersterer letzterem die Hauptrolle neben einem ganzen Ensemble weiblicher Stars auf den Leib geschrieben hat, fügt dieses Gipfeltreffen der Lakonie den Karrieren aller Beteiligten ein weiteres Glanzstück hinzu.

„Jim Jarmusch und Bill Murray, das sei „cool meets cool“, schrieb die New York Times.“ (epd Film)

„Exzentrische Charakterstudie in absurd-lakonischem Roadmovie-Stil, hervorragend besetzt mit dem traurigen Clown Bill Murray.“ (Cinema)

„Bill Murray ist ein Großmeister des „dead-pan“ –Ausdrucks.“ (epd Film)

„Damit Murrays Pokerface seine ebenso komische wie melancholische Wirkung entfalten kann, bedarf es freilich des Kontrasts mit einer skurrilen Umwelt.“ (filmdienst)

„So kommt es, dass aus Verspieltheiten, aus kleinen lächerlichen Einfällen schließlich ein schöner berührender Ernst wird.“ (epd Film)

„Würde bitte jemand diesem Mann einen Oscar geben?“ (Esquire über Murray)

„Selten sind in einem Film Gefühle weniger zerredet worden: Jede Begegnung verläuft anders, aber alle verraten sie im Ungesagten und Angedeuteten mehr als durch Aussprache deutlich würde.“ (epd Film)

„Eine bezaubernde, gefühlvolle Zartbitter-Komödie, die selbst einem notorischen Grantler das Herz erwärmen müsste.“ (Cinema)

„..., wird bei Jarmusch zu einem melancholischen Meisterwerk über das flüchtige Element der Liebe.“ (epd Film)

„In Jim Jarmuschs Cannes-Hit wird ein komischer Kauz überraschend Vater - vielleicht.“ (Cinema)

„Jim Jarmusch, der bis heute keinen „Studiofilm“ gemacht hat, ist der letzte wahre Independent des amerikanischen Kinos.“ (epd Film)

„Selbst wenn dieser Mann nur einen simplen Popsong schreiben sollte, hätte der mindestens gehobene Nick-Cave-Qualität.“ (Cinema)

MS