Programmheft SoSe 87:
Im England des Jahres 1947 herrschen magere Zeiten. Und zwar hat man den Krieg gewonnen, viel geändert hat sich jedoch nicht. Nach wie vor stehen die englischen Hausfrauen mit ihren bunten Lebensmittelkarten vor den Metzgereien Schlange.
Bei einem hausbesuch entdeckt der Kleinstadt - Chiropäde Gilbert Chilvers ( Michael Palin ) zufällig ein nicht lizensiertes Schwein, das die drei Stadtoberen demnächst bei einem festlichen Dinner zu Ehren der königlichen Hochzeit servieren wollen. Von seiner Frau Joyce ( Maggie Smith ) angetrieben, entführt der von allen getretene Fußpfleger das Tier aus seinem Stall im Wald. Bald schon wird den beiden Dieben freilich klar, daß ihr Fang mehr ist als nur ein opulentes Abendmahl: In einem ausgehungerten Land, wo der Sonntagebraten den Rolls Royce als Statussymbol abgelüst hat, könnte das Schwein einen langersehnten gesellschaftlichen Aufstieg sicherstellen.
Entstanden nach einem Drehbuch des bekannten Bühnenautors Alan Bennett ist MAGERE ZEITEN eine so bissige wie entlarvende Attacke auf das Kleinbürgertum. Seine Stärke ist die präzise Beobachtung, seine Waffe der unterkühlte britische Humor.
"Eine köstliche, teilweise bitterböse Satire auf das England der Nachkriegszeit haben Regisseur Malcom Mowbray und Drehbuchautor Alan Bennett mit ihrem ersten Film gedreht. Sie hauen nur selten mit dem Säbel drein, ihre Waffe ist das federnde Florett. Michael Palin, bekannt durch seine Mitarbeit bei den Monty Python-Produktionen, und Maggie Smith spielen mit einem Ernst, den die beiden selbst in den aberwitzigsten Momenten des Films durchhalten." ( DIE ZEIT)
