Programmheft WS 1993/1994:
Mit seinem 28. Film hat Kurosawa sein bisher persönlichstes und intimstes Werk geschaffen - eine Folge von acht Träumen, in denen sich seine Kindheitserinnerungen, Ängste und Hoffnungen mit märchenhafter Magie zu einem intensiven, farbenprächtigen Reigen von außergewöhnlicher Poesie verbinden.
Ein kleiner Junge beobachtet die Hochzeit der Füchse, vier Männer geraten auf einer Bergtour in einen Schneesturm, eine fulminante Huldigung an Vincent van Gogh, ein Kernkraftwerk explodiert und die Bevölkerung Japans flieht ins Meer:
Jeder einzelne verfilmte Traum ist ein Meisterwerk, die Bildkompositionen sind von überwältigender Schönheit und besitzen eine magische Kraft.
Der Film fordert dazu auf, zu den ursprünglichen Quellen und Wurzeln des Lebens und der Schöpfung zurückzukehren - um das Chaos unserer selbstmörderischen Epoche zu überwinden, muß die Harmonie mit der Natur wiederhergestellt werden.
Produziert wurde der Film von Steven Spielberg und George Lucas, die es möglich machten, daß Kurosawa den Film verwirklichen konnte, der jahrelang sein großes Wunschprojekt war. Drei geplante weitere Träume sind allerdings ausgeschieden - sie waren mit den heutigen technischen Mitteln des Films nicht zu realisieren.
AKIRA KUROSAWA: „Wenn die Zeit und die Entwicklung der Filmtechnik es ermöglichen, werde ich diese Träume später drehen.“
