Amphitryon - Aus den Wolken kommt das Glück | Harry und Sally | Daheim sterben die Leut' | Der Club der toten Dichter

Lange Jubiläumsnacht

Der Filmkreis wird 40 Jahre alt, und dazu haben wir alle, die über die Jahre hinweg aktiv im SFK mitgearbeitet und ihn gestaltet haben, eingeladen und feiern groß bei uns im Filmkreis-Keller.

Natürlich denken wir dabei auch oder vor allem an unsere werte Zuseherschaft, die uns die letzten Jahre die Treue gehalten hat. Und belohnen diese ab 17.00 Uhr im Audi-Max mit einer sehenswerten Zusammenstellung, die unter anderem auch den einzigen momentan noch erhältlichen Film aus unserem Startprogramm WS 1954/1955 enthält: Amphitryon, die UFA-Musical-Version der Kleist-Komödie um den Göttervater Jupiter, der die tugendhafte Alkmene in Theben verführen möchte, sich ihr aber nur nähern kann, wenn er die Gestalt ihres Ehemannes annimmt, und der in Schwierigkeiten kommt, da er dem Alkohol zu sehr zuspricht. Eine respektlos-ironische Komödie in der besten Tradition von Boulevardtheater und Operette, der — dank listiger Regie - manche Seitenhiebe auf Autoritäten und Militarismus gelingen und das 1935!

Des weiteren gibt’s noch die Westallgäuer-Kultkomödie «Daheim sterben die Leut’» auf vielfachen Wunsch nochmals bei uns zu sehen: Der Kampf eines Allgäuer Landwirts gegen die Zentralisierung der Wasserversorgung entwickelt sich zum grotesken Duell zwischen Stadt und Land, Tradition und Fortschritt, Bauernschläue und Behörden-Dummheit. Und Bauer Hans Allgeier, der nicht «a nei’s», sondern «a oigen’s Wasser» will, greift zur Mistgabel gegen Landvermesser... Und schließlich haben wir da noch die zwei ehemaligen Überraschungserfolge aus Hollywood, die immer noch und immer wieder immer schöner beim Wiedersehen werden: «Harry und Sally», Rob Reiners fröhliche Komödie über einen Mann und eine Frau, über Freundschaft, Liebe und Sex, und «Der Club der toten Dichter» mit Robin Williams als unorthodoxen Lehrer, der an einem konservativen College in Neuengland die Vorstellungen von Unterricht etwas verändert. Ihr werdet einsehen, daß wir vier Filme nicht für DM 3,- anbieten können: wir müssen DM 5,- von Euch für die Abendkarte (auch im Vorverkauf an den vorherigen Filmabenden ab 10. 11.) verlangen; wir hoffen, damit läßt sich’s leben.

Somit bleibt nun eigentlich nur noch die Frage offen, was wir uns zum Jubiläum «100 Jahre Kino» 1995 einfallen lassen werden. Aber laßt uns erst einmal diesen Samstag überstehen...

Samstag, 26.11.1994 17:00  ! Audimax
0:00 Amphitryon - Aus den Wolken kommt das Glück
0:00 Harry und Sally

Programmheft SoSe 1991:

Sally Albright bietet Harry Burns eine Mitfahrgelegenheit nach New York an. Dabei treffen sie sich zum Erstenmal. Harry, selbstsicher und arrogant, trägt Sally seine Lebensweisheiten vor, die sie „ziehmlich zum Kotzen” findet. Die Sichtweise Harry’s zu Sex, Frauen und Beziehungen findet sie abschreckend und kann sich mit ihm nur darauf einigen, daß Frauen und Männer niemals Freunde sein können, weil immer der Sex dazwischen kommt.

Fünf Jahre nach dem ersten Treffen kommt es zu einer weiteren zufälligen Begegnung. Sally steckt in einer frischen Beziehung, Harry will Hellen, eine Traumfrau, heiraten, und so kann das 2. Harry’sche Gesetz greifen: „Freundschaft zwischen Mann und Frau ist möglich, wenn beide einen anderen Partner haben.” Aber eben nur möglich.

Und so reiht sich ein zufälliges Treffen an das andere, bis die Odyssee ein Ende hat..........

0:00 Daheim sterben die Leut'
0:00 Der Club der toten Dichter Trailer

Der neue mischt die Schule auf. Nur ist der neue, um den es in diesem Film geht, kein Schüler, sondern der Literaturlehrer John Keating. Und auch die Schule ist nicht irgendeine Schule, sondern das Stockkonservative Internat Welton. Im Gegensatz zu seinen Kollegen erschöpft sich sein Unterricht nicht im rezitieren tausendfach gehörter Romanpassagen. Vielmehr ermuntert er seine Schüler dazu selbst zu denken, und ihre Freiheit zu nutzen. Klar das solch ein Unterricht nicht allen passt, am wenigsten den Eltern.

"Also, Sie sprechen mich entweder mit Mr. Keating an – oder, wenn Sie etwas mutiger sind, sagen Sie ‚O Captain, mein Captain!" - John Keating

DW


Programmheft WS 1991/1992:

Dichtung ist Anarchie, Poesie ist Rebellion. Rob Williams, als Lehrer, impft „seinen” Jungs dieses pragmatische Verhältnis zur Dichtkunst ein, „denn wir lernen nicht für die Schule, sondern für das Leben“.

So bringt er einer Gruppe pubertierender Schüler bei, daß das Leben außer Sex und Karriere noch mehr zu bieten hat. Indem er die Poesie ins Spiel bringt untergräbt er die vier Pfeiler, auf denen das Internat in Vermont steht:  
Tradition und Ehre, Können und Disziplin.

Allerdings macht er sich damit nicht nur Freunde. Aber wo war schon jemals Nonkonformismus gefragt......