Ich und du und alle, die wir kennen

Donnerstag, 29.5.2008 20:00 Audimax
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Schuhverkäufer Richard wurde von seiner Frau verlassen incl. Scheidungskrieg, Papierkram und Knick im Selbstbewusstsein und jetzt hat er nicht nur seinen Job sondern mit seinen Söhnen auch einen pubertierenden Teenager (Peter) und und einen lausbübischen Steppke (Robby) über die Runden zu bringen.

Das ist aber nur der Anfang und das ganze ist kein britisches Sozialdrama, sondern eine mit charmanter Leichtigkeit inszenierte Independentproduktion aus der Drehbuchwerkstatt von Sundance. Eine Art amerikanischer Amélie mit satirischem Unterton. Restlos überfordert ist Richard nämlich erst, als sich die ebenso impulsive wie romantische und zumindest was Schuhe angeht auch etwas unsichere Performance-Künstlerin Christine in ihn verliebt und er gar nicht weiß, wie ihm geschieht, als sie mit poetischen Botschaften und anderen einfallsreichen Annäherungsversuchen seinen Alltag zu bereichern beginnt.

Während ihr Vater also eher ratlos sein halbwegs geordnetes Leben von der blühenden Phantasie einer verliebten Künstlerin bedrängt sieht, finden die Söhne ihre ganz eigenen Möglichkeiten mit der Abwesenheit der Mutter umzugehen. Der 14-jährige Peter landet eher eingeschüchtert als ungeduldig im Bett zweier älterer Mädchen aus der Nachbarschaft, wo er als Versuchskaninchen für deren Verführungskünste und erotische Kenntnisse herhalten soll. Der 6-jährige Robby langweilt sich und gerät irgendwann im Internet zufällig in einen Chatroom, wo er eine grotesk komische, unfreiwillig zweideutige Bekanntschaft knüpft, die später noch für unglaubliche Überraschungen sorgen wird.

Originell, einfallsreich und voll mit liebenswert schrulligen Figuren und einem Humor, den in seinen feinen Absurditäten und ironischen Wendungen sonst nur das Leben kennt.

„Ein wunderbar skurriler Film mit bewegenden Momenten.“ (Cinema)  

„Diesem Spott auf den Kunstbetrieb liegen wohl Erfahrungen aus erster Hand zugrunde, denn Miranda July hat selbst in renommierten Museen ausgestellt.“ (filmdiesnst)
„..., so entwickeln die kommunikativen Pannen der Menschen im Umkreis des Paares eine zärtliche Ironie.“ (epd film)  

„Während man sich über den Eigensinn des Personals und über leichthändig vorgetragene und mitunter poetische Kuriositäten amüsiert, fällt kaum auf, welch profunde Themen beiläufig berührt werden.“ (filmdienst)

„...entfaltet eine Magie, die noch lange nach dem Kinobesuch anhält.“ (Cinema)

MS