Frankreich Anfang des 19. Jahrhunderts. Der Sträfling Jean Valjean (Liam Neeson) wird nach 19 Jahren, zu denen er wegen eines gestohlenen Brotes verurteilt worden war, aus dem Zuchthaus entlassen. Als er bei einem Priester für die Nacht unterkommt, versucht er zwei wertvolle silberne Leuchter zu stehlen, doch der Priester entdeckt ihn. Anstatt jedoch die Polizei zu rufen, schenkt der Priester die Leuchter Jean Valjean, nimmt ihm aber das Versprechen ab, ein besserer Mensch zu werden. Jean Valjean gelingt es, das Versprechen einzulösen und nach einigen Jahren ist er der Bürgermeister einer kleinen Industriegemeinde und zudem der Besitzer einer Fabrik. Er genießt das Ansehen der Bevölkerung und lernt durch die arme Arbeiterin Fantine (Uma Thurman) wieder zu lieben. Da stirbt Fantine auf tragische Weise. Von nun an kümmert sich Jean Valjean liebevoll um Fantines Tochter Cosette (Claire Danes). Eines Tages taucht Inspektor Javert (Geoffrey Rush) auf, der im Gefängnis der Aufseher von Jean Valjean war. Der intelligente Inspektor bemerkt sofort, daß mit Jean Valjean etwas nicht stimmt und er beginnt nachzuforschen. Als er schließlich die Vergangenheit von Jean Valjean ans Licht bringt, muß dieser mit Cosette fliehen.
10 Jahre später lebt Jean Valjean versteckt in Paris. Cosette (Claire Danes) ist inzwischen zu einer schönen jungen Frau herangewachsen. Doch es weht der Wind der Revolution, die sich gegen den reaktionären König richtet. Der glühendste Verfechter der Revolution ist Marius, ein junger Mann aus gutem Hause, in den sich Cosette verliebt hat. Da taucht wieder Inspector Javert auf, der noch immer von dem Gedanken besessen ist, Jean Valjean zur Strecke zu bringen. Die Ereignisse spitzen sich zu, als der König das Militär gegen die Aufständischen einsetzt. Marius will lieber auf den Barrikaden sterben, als das Scheitern der Revolution zu erleben. Jean Valjean will Marius um jeden Preis retten, Cosette zuliebe. Und Inspector Javert wartet nur darauf, endlich mit Jean Valjean abzurechnen. In den Barrikadenkämpfen des Juli 1830 treffen alle Hauptpersonen zur finalen Auseinandersetzung zusammen.
Der Film basiert auf dem gleichnamigen Roman von Victor Hugo. Darin wird besonders das Elend der Unterschichten geschildert, das zu einem der brennendsten Probleme des 19. Jahrhunderts wurde. Das Versprechen auf Arbeit und Brot hatte Millionen Menschen in die Industriestädte gelockt, wo diese jedoch in elenden Verhältnissen leben mussten. Die Arbeiterklasse entstand. Daraus entwickelte sich ein sozialer Sprengstoff, der die bürgerliche Gesellschaft bedrohte. Radikale Denker, wie Marx, erdachten gar eine klassenlose Gesellschaft. So waren alle wichtigen Gruppierungen des 19. Jahrhunderts, die Arbeiterbewegung, das Bürgertum, die Kirche, daran interessiert, die Soziale Frage zu lösen. Hugo sieht in seinem Roman die Wiederherstellung der Republik als ein wichtiges Mittel zur Lösung der Sozialen Frage.
Auch diejenigen von euch, die mit Geschichte bisher eher trockene Jahreszahlen und staubige Namen verbanden, sollten bei diesem Film auf ihre Kosten kommen, denn es ist auch ein spannender Abenteuer- und Liebesfilm. So macht Geschichte Spaß!
